Baustelleneinrichtung: Oft auf Kosten des Bauherrn

BERLIN. Immer wieder Streit gibt es um die Baustelleneinrichtung, so der Verband Privater Bauherren (VPB). Viele Baufirmen versuchen, Aufgaben und Ausgaben auf den Bauherrn abzuwälzen, die sie eigentlich selbst übernehmen sollten. Dazu zählen beispielsweise Dinge wie Wasser- und Stromanschlüsse, die Abfuhr von Bauschutt oder die Bautoilette.

Ein Klassiker ist die Forderung nach kostenlosem Strom und Wasser: "Auf Ihrem Grundstück So lautet die Forderung im Bauvertrag. Unterschreiben die Bauherren das, kann das teuer werden, warnt der VPB. Dann nämlich, wenn auf dem Grundstück bislang weder Wasser- noch Stromanschluss liegen. Beide müssen folglich provisorisch gelegt werden. Das Wasser kommt über einen Hydranten von der Straße, das Starkstromkabel muss vom nächsten Kasten hergezogen werden. Verbunden damit ist neben den Kosten auch behördlicher Aufwand: Die Bauherren müssen beide Anschlüsse bei Kommune und Versorger beantragen, sie müssen sich Firmen suchen, die die Anschlüsse einrichten und die Zähler setzen und schließlich müssen sie eine offizielle Übergabe machen.

Kleine Firmen, die dafür nicht ausgestattet sind, wälzen so die Arbeit auf die Bauherren ab. Größere Unternehmen mit entsprechend qualifiziertem Personal und dazugehöriger Ausstattung schlagen daraus nach VPB-Erfahrung Zusatzprofite: Weil die Bauherren oft nicht ahnen, was sie da unterschrieben haben, unternehmen sie auch nichts in Sachen Baustrom und -wasser. Dann kündigt die Firma den Baubeginn an, erinnert sie an ihre vertraglichen Pflichten. Die Bauherren fallen aus den sprichwörtlichen Wolken, geraten unter Zeitdruck und müssen schnell handeln. Die Firma bietet ihnen die Übernahme der Arbeiten an allerdings zu einem entsprechend hohen Preis.

Teuer kann auch folgende Passage im Bauvertrag werden: Baustrom und Bauwasser werden vom Bauherrn in ausreichendem Bedarf kostenlos zur Verfügung gestellt. Baustrom und das Bauwasser selbst schlagen unterschiedlich zu Buche. Im Sommer kostet das in der Regel nur einen dreistelligen Betrag. Geht der Bau aber in den Winter, heizt der Unternehmer ordentlich ein. Es kostet ihn ja nichts, und die Bauherren wollen ja schnell einziehen. Nach so einer Saison kann sich der Baustrom dann schon auf 1.500 Euro summieren; an dieser Stelle zu sparen ist allerdings auch keine Lösung, weil sonst eventuell teure Bauschäden drohen.

Auch die Organisation und Kosten für die Bautoilette sollten sich die Bauherren nicht separat aufs Auge drücken lassen. Die Bautoilette wie auch der Bauwagen als Aufenthaltsbereich für die Mitarbeiter, fällt in die Verantwortung des Bauunternehmers. Er muss sich um seine Leute kümmern, erinnert der VPB.

Müll ist teuer. Deshalb versuchen manche Baufirmen, ihre Abfälle den Bauherren als Einzelposition aufzubürden. Passagen wie Schutt- und Abfallbeseitigung für die von der Firma XY verursachten Bauabfälle durch den Bauherrn halten VPB-Berater für inakzeptabel. Die Firmen nehmen normalerweise ihre eigenen Bauabfälle mit. Solche Passagen sollten Bauherren nicht akzeptieren. Der VPB rät ohnehin, sich schon vor der Auswahl der Firma verschiedene Baustellen genauer anzusehen: Wenn die Baustelle schludrig wirkt, dann wird meist auch nicht sehr sorgfältig gearbeitet. Saubere Baustellen dagegen sind oft auch ein Indiz für effizientere Arbeit. Um solche Referenzen kann der Bauherr sich selbst kümmern. Mit der Prüfung seines Bauvertrags sollte er den unabhängigen Sachverständigen beauftragen.

Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon: 030 2789010, Fax: 030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.